#unteilbar spaltet statt zu einen

[Gastbeitrag von Monika Schneider] Ich würde gerne verstehen, warum im Deutschland 2019 nicht – wie bitter nötig – gegen die untätige und gegen das Gesetz agierende Regierung, sondern gegen Kritiker und gegen die einzige Partei in der Opposition demonstriert wird. Da es spätestens nach Grünwerdung der CDU unter Merkel und ihren Anpassungsmitläufern nur noch auf der einen Seite CDUCSUSPDLINKEFDPGRÜNE gibt und auf der anderen die AfD, geschehen hier Dinge, die nicht in mein Weltbild passen. Diese einseitige Herangehensweise oder das beständige Nichtagieren zur Lösung der dringenden Probleme lähmt das Land.

Eine freie und aufgeklärte Gesellschaft stelle ich mir vor mit lebhaften Diskussionen in allen Richtungen, in Toleranz auch dem Meinungsgegner gegenüber. Immer mit dem Ziel, einen Kompromiss zu erreichen. In dieser Welt gibt es Gerechtigkeit und einen Rechtsstaat. Es gibt Werte, für die man GEMEINSAM eintritt, und fest verabredete Regeln. Ich würde Menschen positiv motivieren wollen, anstatt ihnen zu drohen oder ihnen das zigste Verbot aufzudrücken.

Was wir aber heute erleben, ist das genaue Gegenteil. Bewegungen wie #unteilbar oder #wirsindmehr grenzen bewusst Andersdenkende aus, schüren Hass, den sie ja angeblich bekämpfen, stigmatisieren gegenteilige Meinungen als unerwünscht, benutzen Bezeichnungen wie „Nazi“, die jegliche Kritik an den politischen Zuständen in die Nähe zu den dunkelsten Zeiten des Landes rückt und spalten die Gesellschaft, statt zu einen. Dabei tanzen sie lustig zur Musik hinter CO-Schleudern in Form von LKWs, tragen selbstgemalte bunte Bilder mit unsinnigen Texten vor sich her und nennen das ganze dann „Demonstration“, sie selber sind „Aktivisten“. Die Medien jubeln die Teilnehmerzahlen hoch.

Bei allem, was diese Bewegungen, für die sich viele schnell und einfach begeistern lassen, weil sie Gratismut fühlen, fordern, fällt mir auf, dass sie genau gegenteilig handeln. Sie wollen sich solidarisch zeigen, grenzen aber aus. Sie bezeichnen sich als tolerant und offen, wollen aber anderen ihre Meinungsfreiheit absprechen. Sie wollen die halbe Welt einladen, sich hier wohl zu fühlen, zeigen aber selber null Engagement, z. B. auch monetärer Art, sich an der Versorgung der Gäste zu beteiligen.

Genau so verhält es sich mit den Argumenten Pro-Schleuserkriminalität, wenn sie fordern, dass man Schiffsreisende ja nicht so einfach am nächstgelegenen Hafen von Bord gehen lassen darf, sondern die Menschen von libyschen Gewässern mindestens nach Italien oder noch besser direkt nach Deutschland bringen soll. Dann hört das gute Wirken auch schon auf, denn für die weitere Versorgung soll dann ruhig die verhasste Gesellschaft der Steuerzahler aufkommen. „Geld stinkt nicht“. Zahlen dürfen wir – nur Klappe halten ist angesagt.

Das ist zutiefst heuchlerisch und deswegen lehne ich diese egoistischen Bewegungen ab, die als allerletztes Argument gerne auch unsere „Schuld“ aufführen aus zwei Weltkriegen und dem Kolonialismus,  ggf. kommen noch die Waffenlieferungen hinzu. Da hilft es auch nichts, wenn ein Maas sogar die Kinder von IS-Kämpfern per se als unschuldig definiert, die ja nichts dafür könnten, wenn ihre Eltern Schandtaten begehen. Das ist beim Schuldkult der Deutschen natürlich was anderes.

Unterm Strich stelle ich fest: ich weiß wirklich nicht, was diese bunten Menschen wollen, wie sie sich die Finanzierung ihrer Wünsche vorstellen, wie sie andere dazu bewegen wollen, sich auch zu engagieren, wenn sie vorher bekämpft, beleidigt und verhöhnt werden. Was für eine Art Gesellschaft soll das sein? Da fällt mir nur eine Diktatur ein. Oder Kommunismus. Auf jeden Fall Unfreiheit. Die Anti-Aufklärung.