Gäriger Haufen: Zu dritt statt zu viert

Im Rahmen des zurückliegenden Bundestagswahlkampfes nannte der Parteivorsitzende Dr. Gauland unsere Bürgerpartei auch schon einmal einen „gärigen Haufen“, bei dem es immer wieder Überraschungen gebe, die einen auf dem falschen Fuß erwischten. Warum sollte das auf Kreisebene anders sein als auf Landes- oder Bundesebene?

So wurden die Frankenthaler AfD-Fraktion, der Kreisvorstand und die Mitglieder von der Entscheidung Beate Webers überrascht, dass diese die Fraktion verlassen, von Ihrem Amt als Beisitzerin im Vorstand zurücktreten und überdies aus der Partei austreten wolle, wobei als Grund „zwischenmenschliche Differenzen“ angegeben wurden. Ein Verzicht auf das Stadtratsmandat käme für sie aber nicht in Frage.

Dieser Sachverhalt wurde auch auf der Sitzung des erweiterten Kreisvorstandes am 26. Juni diskutiert, wobei die Einordnung der Angelegenheit durch die Vorstandsmitglieder mehr als deutlich war. Es ist jedoch nicht Aufgabe des Vorstands, das Verhalten von Frau Weber moralisch zu bewerten, dies kann der informierte Beobachter durchaus selbst. Es bleibt aber festzuhalten, dass der erweiterte Kreisvorstand den verbliebenen Fraktionsmitgliedern Henry Gräske, Hartmut Trapp und Reiner Wagner einstimmig sein volles Vertrauen ausgesprochen hat. Unnötig zu erwähnen, dass sich die Vorstandsmitglieder Trapp und Wagner, die gleichermaßen Fraktionsmitglieder sind, bei der Abstimmung enthalten haben.

Überdies kam in diesem Zusammenhang erneut das Umfrage-Tool für die Mitglieder unseres Kreisverbandes zum Einsatz, das auch in Zukunft den basisdemokratischen Ansatz unserer Partei stärken soll. Auf die Frage, ob die verbliebenen drei Fraktionsmitglieder angesichts des Ausscheidens von Frau Weber weiterhin das Vertrauen der Mitglieder genießen, antworteten 100% der Umfrageteilnehmer mit „Ja“. Insoweit ist die Personalie Weber für Fraktion, Vorstand und Mitglieder abgehakt, wenngleich noch zu prüfen ist, inwieweit Frau Weber weiterhin Mitglied in den diversen Ausschüssen der Stadt sein darf, für die sie sich keine zwei Wochen zuvor noch von der Fraktion hat aufstellen lassen.

Unser Bedauern möchten wir abschließend jedoch gegenüber unseren Wählern und wahlkämpfenden Mitgliedern zum Ausdruck bringen, die nun zu Recht enttäuscht sind, zumal der Fraktion ein auf AfD-Ticket erzieltes Mandat verloren geht. Mit der fortschreitenden Festigung unserer Strukturen und Personalien in Frankenthal hoffen wir, solche Fälle in Zukunft ausschließen zu können.