Bei der zurückliegenden Stadtratswahl ist unser Kreisverband unter anderem mit Peter Fruth als Kandidat ins Rennen gestartet, was bei einigen Bürgern wohl zu dem Missverständnis geführt hat, dass es sich bei unserem Kandidaten um den Schuldirektor Peter Fruth der Grundschule Eppstein/Flomersheim handelte.
Mithin sah sich der Schuldirektor Fruth offensichtlich veranlasst, dies in einem Elternbrief vom 12. Juni 2019 klarzustellen, der dem Vorstand erst kürzlich von einem unserer Mitglieder aus Eppstein übermittelt wurde. Hierin heißt es unter anderem:
Bei der Wahl am 26. Mai kandidierte auf der AfD-Liste ein Peter Fruth. Bis vor wenigen Tagen habe ich wie viele Bürger alle Wahlergebnisse verfolgt. Nun bemerke ich aber auch im weiteren Umfeld Frankenthals eine gewisse Unsicherheit, ob ich dieser Peter Fruth bin oder nicht.
Nein! Ich bin es nicht! Ich habe nicht für die AfD kandidiert, weil ich mich mit den Zielen dieser Gruppierung nicht identifizieren kann und will.
Das bedeutet keine Abwertung des AfD-Kandidaten hier in Frankenthal, mit dem ich lediglich den Namen und das Geschlecht gemeinsam habe.
Wer mich kennt, sollte wissen, wo meine Ziele sind und wer unsicher ist, sollte immer den Mut haben, offen zu fragen. Bitte nutzen Sie die Chance, auch anderen mitzuteilen, dass ich weiterhin der bin, den man kennt.
Es ist mir sehr wichtig, dass Sie das wissen!
Aus dem Elternbrief vom 12. Juni 2019 (Fettschrift wie im Original)
Es darf natürlich stark bezweifelt werden, ob der Schuldirektor Peter Fruth überhaupt einen Elternbrief für eine – überdies äußerst umfangreiche – politische Positionierung und Klarstellung genutzt hätte, wenn sich die Namensgleichheit mit einem Kandidaten der CDU, SPD, FDP, Grünen oder Linken herausgestellt hätte. Die Frage muss er sich selbst beantworten.
Es geht uns dabei jedoch nicht darum, die Person des Schuldirektors zu diskreditieren, der sowohl als Mensch als auch als Direktor ein hohes Ansehen genießt, wie uns dies übereinstimmend von Mitgliedern und Wählern aus Flomersheim und Eppstein bestätigt wurde.
Nein, wir möchten Herrn Schuldirektor Peter Fruth vielmehr zu einem unserer monatlichen Bürgerdialoge inladen.
Warum? Zum einen, weil davon auszugehen ist, dass der Direktor Peter Fruth allenfalls das in den Medien gezeichnete Zerrbild der “Ziele unserer Gruppierung” kennt, wobei dies zunächst eine auf Erfahrung beruhende Vermutung unsererseits ist. Zum anderen ist es auch unseren Mitgliedern und Wählern wichtig, Herrn Fruth wissen zu lassen, dass “sie weiterhin diejenigen sind, die man kennt”, also integere Bürger mit einer legitimen politischen Position. Eine Position, die sich nicht geändert hat und vormals insbesondere von den Altparteien CDU, SPD und FDP vertreten wurde, mittlerweile aber von diesen bekämpft wird. Im Übrigen interessieren wir uns selbstverständlich dafür, ob es gute Argumente gibt, die gegen bestimmte inhaltliche Positionen der AfD sprechen. Insofern wollen wir den “Mut haben, offen zu fragen”, mithin der Anregung von Herrn Fruth folgen.
Vor diesem Hintergrund freuen wir uns auf ein offenes Gespräch und eine rege Diskussion mit dem Schuldirektor Peter Fruth, der dann vielleicht sogar feststellen wird, dass er mit unserem Kandidaten Peter Fruth mehr gemeinsam hat als “den Namen und das Geschlecht”. Eine formelle Einladung erfolgt überdies per E-Mail.
UPDATE (vom 13. August 2019): Wenngleich müßig zu erwähnen, so sei der Vollständigkeit halber ergänzt, dass bereits einen Tag später eine höfliche Absage des Schuldirektors Fruth bei uns einging. Dass diese Absage unter anderem mit dem Hinweis auf “Toleranz” erfolgte, gehört wohl in die orwellsche Absurditätensammlung der Merkelzeit.