An die COVIDioten der Berliner Demo

Sehr geehrte „COVIDioten“,

Sie haben sich am 1. August 2020 zu Zehntausenden in Berlin eingefunden, um friedlich gegen die Zwangsmaßnahmen der Regierung im Rahmen der Corona-Krise zu protestieren, die eigentlich als menschengemachte Lockdown-Krise bezeichnet werden muss. Viele von Ihnen, von Frau Esken (SPD) als „COVIDioten“ bezeichnet, haben sich wahrscheinlich erstmalig politisch engagiert oder an einer Demonstration teilgenommen. Ausgestattet mit guten Argumenten und dem unbedingten Willen, die Regierung friedlich, aber mit Nachdruck auf Fehlentwicklungen hinzuweisen, sind Sie angetreten. Das kann doch nicht missverstanden werden und sollte auf offene Ohren in Politik und Medien stoßen, oder?

Dennoch haben Sie nunmehr eine andere Erfahrung gemacht, die uns bereits seit vielen Jahren begleitet. Sie wurden von den üblichen, auf Regierungslinie agierenden „Gegendemonstranten“ von „AntiFa“ bis „Omas gegen Rechts“ auf das Übelste beschimpft, wenn nicht gar attackiert. Sie wurden seitens der Politiker als „COVIDioten“ bezeichnet, wahlweise auch als Coronaleugner, Aluhutträger, Esotheriker, Rassisten, Nazis usw. Sie können es sich aussuchen, die verwendeten Bezeichnungen sind austauschbar. Die Mainstreammedien haben die Teilnehmerzahlen heruntergerechnet, die Veranstalter haben die Zahlen hochgerechnet, die Wahrheit ist irgendwo in der Mitte zu finden. Inhaltlich findet Ihr Vorbringen gar kein Gehör, vielmehr wird Ihnen Unverantwortlichkeit vorgeworfen, da Sie die großartigen Erfolge der regierungsamtlichen Pandemiebekämpfung gefährden würden, was Teilnehmern der vorangehenden Demonstrationen der Black-Lives-Matter-Bewegung freilich nicht vorgeworfen wurde. Auch Ihr Bekanntenkreis wirkt konsterniert und fragt sich, wie man an derartigen Veranstaltungen bloß teilnehmen könne.

Für uns stellt sich angesichts dessen eine wichtige Frage:

Werden Sie, die als „COVIDioten“ bezeichneten, die Transferleistung zustande bringen und erkennen, dass die oben beschriebenen Diffamierungsmaßnahmen von Regierung und Medien bereits seit geraumer Zeit durchgezogen werden? Können Sie sich vielleicht sogar vorstellen, dass auch wir, die Mitglieder der „Gott-sei-bei-uns“-Partei, gute Argumente für unsere Positionen haben, die nichts mit Europafeindlichkeit, Klimawandelleugnung, Rassismus, Ausländerfeindlichkeit usw. zu tun haben? Können Sie sich am Ende gar vorstellen, sich überhaupt erst einmal mit unseren Argumenten auseinanderzusetzen, ohne sich von genau diesen Medien und diesen Regierungspolitikern erklären zu lassen, wofür wir stehen?

Nach unserem Verständnis wird das Schicksal unserer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft von der Beantwortung genau dieser Fragen abhängen. Man kann sich trefflich darüber streiten, ob die von Medien und Regierung erzeugten tiefen Gräben in der Gesellschaft in Sachen Energiewende, Massenmigration, EU-Zentralisierung, Deindustrialisierung, Klimawandel, Rassismus und jetzt Covid-Pandemie vorsätzlich oder aus Dummheit gezogen wurden und werden. Unstrittig dürfte hingegen sein, dass wir nur gemeinsam diese Gräben wieder zuschütten, einander wieder zuhören und zu einer Lösung finden können, die den verschiedenen Standpunkten gerecht wird. Am Ende eines solchen Dialogs muss nicht zwangsläufig stehen, dass Sie unsere Meinung teilen, aber zumindest werden Sie unsere Position vielleicht als eine legitime Position anerkennen, wie auch wir gegenteilige Positionen anerkennen, solange diese mit unserem Grundgesetz vereinbar sind. Damit wäre schon sehr viel erreicht.

Wir wünschen daher allen „COVIDioten“, die richtigerweise als Skeptiker im Hinblick auf die menschengemachte Lockdown-Krise bezeichnet werden müssen, einen Erkenntnisgewinn aus den Geschehnissen bei der Demonstration in Berlin und bedanken uns ausdrücklich für Ihren beeindruckenden Einsatz für Freiheit und Demokratie.

Es grüßt der AfD Kreisverband aus Frankenthal